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Einsatz April 2025

Unsere Reise beginnt

Los geht's

03.05.2025Ein gemütliches Frühstück wartet auf uns, anschliessend ein Bad im Swimming Pool bevor uns Aggrey (zukünftiger Unfallchirurg) und Emmanuel (Innere Medizin) um elf besuchen kommen. Sie berichten von ihrem beschwerlichen Studium bei welchem der Unterricht teilweise um 6 Uhr in der früh beginnt, gefolgt von Praktika am anderen Ende der Stadt und teilweise gleichzeitigen Diensten. Vergangene Woche hatten sie ihre Zwischenprüfungen weshalb sie dieses Wochenende ausnahmsweise frei haben. Aggrey ist ganz glücklich, dass er nach der vielen Theorie endlich wieder im OP arbeiten darf. Das Studium ist hier in Tanzania somit ganz offensichtlich strenger als bei uns in der Schweiz. Aggrey der in Ifisi sehnlich erwartet wird hat Glück, dass es aktuell noch drei Jahre dauert, künftig wird die Facharztausbildung auf vier Jahre verlängert werden. Wir nehmen Aggrey und Emmanuel ein Stück unseres Weges zum Flughafen mit, was nur möglich ist da Bettina noch eine Woche in Zanzibar anhängt und heute separat zum Hafen fährt. Wir quetschen die Zwei auf den Hintersitz und lassen sie mit guten Wünschen unterwegs aussteigen. Die restliche Heimreise verläuft ohne Schwierigkeiten und am Sonntag morgen werden wir von Lydia und Tanja mit Florian am Flughafen Zürich herzlich begrüsst.

02.05.2025Da wir heute Abend schon früham Flughafen für den Inlandflug nach Dar es Salaam bereit sein müssen und nachdem Mittag unseren gewohnten „final talk“ angesetzt haben, bleibt uns nur wenigZeit für die Arbeit in der Klinik. Zusammen mit den Vertreternder verschiedenen Fachdisziplinen besprechen wir die vergangenen knapp zweiWochen, was war gut, was ist uns aufgefallen, wo sind Verbesserungen notwendig,muss medizinisches Material ergänzt oder besorgt werden. Was davon kann im Land selbstgekauft werden und was ist sinnvoll in der Schweiz zu besorgen, respektive welcheAnschaffungen sind bereits am Laufen oder müssen noch in Angriff genommenwerden. Da keine neuen Kandidaten fürMeducation vorgeschlagen werden aber einige Fachspezialisten ans Spitalzurückkehren und andere bereits über das Spital oder anderweitig direkt finanziertwerden, sollte es somit möglich sein, dass sich ZMT am Kauf der notwendigenGerätschaften beteiligt. So ist neben einem neuwertigenUltraschallgerät für das twenty4forty Projekt, dessen Finanzierung Dank derKirche in Oetwil am See ermöglicht wurde, auch der Transport von zweiOxygenatoren (mobilen Sauerstoffkonzentratoren) für die nächsten Tageorganisiert. Ebenso ist einUntersuchungsstuhl für die Gynäkologie durch zweckgebundene Spenden bezahlt wordenund sollte nächste Woche geliefert werden. Die Anschaffung von Monitorenfür die neue intermediate care, neue gut funktionierende Laryngoskope für die Anästhesisten
und ein Diathermiegerät zur Verödung von Gefässen für die chirurgischenFachdisziplinen ist dringend notwendig. Leider kommt auch dieehemalige Röntgenanlage aus dem Kantonsspital Winterthur früher oder später anihr „end of life“, vor allem weil sich keine Ersatzteile mehr dafür auftreibenlassen. Ihre Finanzierung wird eine neueHerausforderung, der Ersatz sollte aber bereits jetzt in die Wege geleitetwerden, da ein Ausfall jederzeit möglich und zu befürchten ist. Bevor wir zum Flughafengebracht werden sitzen wir noch mit unseren Schweizer Freunden kurz zusammenund planen den nächsten Einsatz von Mitte Oktober. Von den wichtigstenVertretern des Spitals werden wir zum Flughafen geleitet und einem karibu tena(welcome back) verabschiedet. Erfreulicherweise geht derFlug nach Dar es Salaam dieses Mal pünktlich und reibungslos vonstatten ebensoist unser Taxi vor Ort, sodass wir noch in den Genuss eines Abendessens imHotel Mediterraneo kommen, wo wir bis zu unserem Heimflug am Samstagabendwohnen werden.

01.05.2025Am Morgen früh gingen Tabea und Rolf noch ins Spital um eine Kniepunktion durchzuführen und beim Verbrennungsbaby den Verband zu wechseln. Anschliessend fuhren wir in die Utungule Kaffeefarm wo uns Monika und Hans erwarteten, um uns einen Einblick  in die Kaffeewelt zu geben. Wir durften auch selber die Beeren pflücken und haben uns nach der harten Arbeit ein schönes Mittagessen gegönnt.Am Nachmittag ging es für alle ans Packen und unsere ersten 4 (Eveline, Rolf, Tabea und Klaus) haben uns verlassen um ihre Rückreise anzutreten. Der Abschied fiel uns ein bisschen schwer. Morgen wird für die restlichen Teammitglieder der letzten Arbeitstag im Spital sein.

30.04.2025Am Morgen operierte Rolf, von Dr. Ben und mir assistiert, einen 10 jährigen Jungen, der schon seit 3 Jahren an einer Osteomyelitis im Oberschenkelknochen leidet. Wir konnten ihm eine Antibiotikakette direkt neben dem befallenen Knochen einsetzen. Weiterging es mit einer spannenden Rekonstruktion des oberen Sprunggelenkes einer 63 jährigen Frau, bei welcher ein Fussknochen (Talus) nicht mehr  vorhanden war. Das Gelenk wurde durch Schrauben versteift, was der Frau die Schmerzen nehmen soll.Am Nachmittag besuchte ich die HopeGroupe in Mbalizi. Miriel führte mich herum, erklärte mir dies und jenes. Die beiden Köchinnen zeigten mir stolz den Reis und das Fleisch in Sauce, das je in einem Kessel in einem Unterstand vor sich hin köchelte und auf die Schüler wartete. Es trudelten immer mehr Kinder ein. Sie spielten Fussball, gireizten, gigampften und rutschten vergnügt die Rutschbahn runter. Es berührte mich sehr wie hier jedes einzelne Kind mit seiner eigenen tragischen Schicksalsgeschichte einen Ort gefunden hat, an dem es sich aufgehoben  und geliebt fühlen kann!
Am Abend fand das berühmte Swiss-Tanzanien-Dinner statt!
Das Schweizerteam, unter der Führung von Catarina, bereitete die Schweizer Spezialitäten vor, während unsere tanzianischen Gäste typische afrikanische Speisen mitbrachten. In gemütlicher Stimmung konnten wir alle zusammen das feine Essen geniessen.
Dann wurden verschieden Dankesreden gehalten. Wir wurden von unseren Gästen mit einem personalisiertem Poloshirt, die Männer dazu mit einem tanzianischen Rotwein und wir Frauen mit einem afrikanischem Tuch beschenkt. Die grössten Dankesreden waren für Catarina und László bestimmt! Sie beide wurden für ihre langjährige Arbeit, für ihr unermüdliches Engagement für eine kontinuierliche  Weiterentwicklung des MBalizi-Ifisis Hospitals mit seinen ArbeiterInnen und PatientInnen von Martin mit warmen, respektvollen Worten und einem Award geehrt!
Es war ein toller lehrreicher Abend, der von gegenseitigem Respekt und enger Freundschaft geprägt war.
lala salama

29.04.2025Nachdem es gestern im OP ruhiger gewesen war, starteten wir am Dienstag mit viel Motivation und grossen Plänen. Der Tag begann mit einer produktiven Sitzung der Anästhesie und Chirurgie, um aktuelle Sorgen und Wünsche zu besprechen. Ausserdem standen zu Beginn 10 Punkte auf dem OP Plan. Mit nur einem funktionierenden Beatmungsgerät gar nicht so einfach zu organisieren und zwei Fälle mussten deshalb auch leider vertagt werden. Das Highlight des Tages war ein 47-jähriger Patient mit sog. Polydaktylie, das heisst er hatte 6 Finger an seiner rechten Hand, einen extra Kleinfinger. Seit Jahren störte ihn das insbesondere beim Händeschütteln, weshalb er sich sehr auf die Entfernung des Fingers freute.Die Operation konnte trotz des vollen OP Programms am Nachmittag stattfinden und hatte sowohl von unserem Team als auch vom Spital ein grosses Publikum angelockt, bei diesem besonderen Fall. Selten haben mir 10 Augenpaare beim Operieren auf die Finger geschaut. Gott sei Dank lief alles gut und der Patient konnte am nächsten Tag zufrieden nach Hause entlassen werden. Am Abend gab es dann das wohlverdiente Feierabendbier. Caterina und László standen schon den ganzen Nachmittag in der Küche, um das Swiss African Dinner vorzubereiten für den folgenden Tag. Asante Sana!

28.04.2025Unsere 2. Arbeitswoche hat begonnen. Was war auf der Gynäkologie und Geburtshilfe eigentlich so los? Die Sprechstunde war wirklich sehr gut gefüllt, aber Morice, Petro und Asajile als eingespieltes Team, teilten sich die Aufgaben perfekt auf, so dass am Ende des Tages jede Patientin ihre Konsultation bekommen hatte.Der Ultraschall ist definitiv fixer Bestandteil der Sprechstunde geworden und zwar nicht nur für die schwangeren Patientinnen und twenty4forty; Unterbauchschmerzen, Sterilität- und Blutungsstörungen gehören genau so dazu. Das Team hat mit Ana nun auch noch ärztliche Unterstützung bekommen und auch Justo wird in der Ultraschalluntersuchung eingeführt, so sollen alle Mitglieder des Genie Teams gewisse Grundkenntnisse bekommen und anwenden können.Wie immer gibt es Tage, da alles wirklich rund läuft, sei es in der Sprechstunde oder im Gebärsaal und andere da ist man echt traurig, schlechte Nachrichten übermitteln ist nie einfach.Heute war  ein ganz spezieller Tag: das Digisono, ein Ultraschallprogramm zur Übermittlung der Messdaten konnte mit der Firma aus der Schweiz, Lutufjo und Martin installiert werden und es funktioniert. Also ist in den nächsten Tagen teachen angesagt, damit auch alles perfekt eingesetzt werden kann. Ein weiterer Schritt ist gemacht.

27.04.2025Nach dem Ausschlafen und einem guten Frühstück, wurden wir von Susanne abgeholt und fuhren zu den heissen Quellen in Songwe.Unser Wanderteam "Laszlo, Caterina, Tabea und Martin" machten sich auf eine Hölenexpedition. Der Rest hat es sich nach einem kleinen Spaziergang im Pool gemütlich gemacht. Auf Rückweg hatten wir noch eine kleine Autopanne aber danke Fachkundiger Helfer konnten wir ca. 45 min. Später wieder unser Heimweg antreten. Danach durften wir ein tolles Barbecue bei Susanne genießen.

26.04.2025Am Samstag hat ein Teil des Team noch einen Einsatz. Geplant ist eine Spalthautdeckung bei einem ca. 8 monatigen Säugling. Nach 1.5 Stunden erfolglosen Versuchen einen Venenzugang zu legen, wurde die Operation auf den Nachmittag verschoben.Der andere Teil gingt nach Mbeya an den Markt. Nach erfolgtem Shopping gönnten wir uns einen kleinen Lunch im Maua Café. Am Abend waren alle zu Monika und Hans die Inhaber der Utengule Lodge (Kaffe-Farm) eingeladen zu einem super schönen Apero. Tabea und Klaus waren leider noch im Spital mit dem kleinen Kind. Sie haben dann im ICC den letzen im Bunde Martin willkommen geheissen.

25.04.2025Das OP-Programm hat sich am Freitagmorgen von geplanten 4 Programmpunkten auf eine abdominale Sekundärenaht reduziert. Doch bevor wir im OP beginnen konnten hiess es erst einmal Warten... Warten bis die Klimaanlage im OP gereinigt und repariert war. Um 10 Uhr konnten wir dann loslegen. Am Nachmittag waren wir dann im Wundambulatorium und halten dort mit. Spannend war ein Patient, der aufgrund schwerer Herzinsuffizienz sein Ulkus cruris nicht in i.v. Sedation debriediern bekommen konnte. Wir konnten dafür einen Femoralisblock stechen und die Wunde konnte so gut gesäubert und verbunden werden.

24.04.2025
Vor 12 Jahren das erste Mal mit einem jungen Team in Tanzania, wo sehr viel selber operiert wurde, hat sich aus chirurgischer Sicht doch einiges getan. So sind wir heute vermehrt in einer Support-Funktion dabei. Patienten werden kompetent betreut, auch wenn wir nicht da sind. László hat heute Dr. Amos Mbowella (Viszeralchirurg dessen Ausbildung von zmt finanziert wurde) bei einer Schilddrüsen Operation assistiert. Die Operation verlief ohne Zwischenfälle und reibungslos, sodass László nie das Gefühl hatte eingreifen zu müssen. Dieser Aufenthalt wird deshalb vor allem genutzt um neue Projekte zu besprechen und Ideen auszutauschen. Es bleibt weiterhin spannend.

23.04.2025Erster Operationstag. Zur Vorbereitung der langen OP muss man sich ja mal entlasten. Aber hoppla kein WC Papier...Schnitt dann 08.30 Uhr oder später. Die nette Patientin wird vor der OP begrüsst und der Anästhesie übergeben. Das Abdecken mit Tüchern ist bereits die erste Herausforderung. Nach dem Team Timeout kann es dann endlich losgehen. Meine erste Knie-OP ohne Elektrokauter. Ben mein Assistent macht dieses Handicap aber mehr als weg. Jede Blutung wird gekonnt mit einer Klemme versehen. Die Operation verlief dann problemlos, ausser dass aus den geplanten 90 Minuten 240 Minuten wurden. Alle Schrauben (16 an der Zahl) wurden von Hand eingedreht. Die Klimaanlage stand leider auf der Seite der Anästhesie, was diese zum frieren barachte aber keinen Einfluss auf unserer Seite hatte. Die OP-Kleider waren am Ende durchgeschwitzt und die Schuhe voll Schweiss. Aber es hat sich gelohnt, das Ergebnis lässt sich sehen.Nach einem herrlichen lokalen Mittagessen ging es dann gestärkt in die zweite OP. Vertraut mit den lokalen Gegebenheiten ging diese dann flott über die Bühne, so dass wir pünktlich zum Z'nacht zurück waren.

22.04.2025Heute hatten wir unseren offiziellen ersten Arbeitstag und es ging mit einem frühen Frühstück los. Um 07:30 Uhr waren wir schon im Spital zur morgendlichen Andacht. Wir wurden herzlich vom Spitalpersonal begrüsst. Nach dem langen Osterwochenende war schon einiges los und wir gingen gleich in die jeweiligen Sprechstunden. Chrissy und Sara waren in der Echokardiographie voll im Einsatz. Wir sahen 28 Patienten und Patientinnen mit spannenden Befunden. Wir freuten uns mit den neuen und motivierten Kollegen gemeinsam zu arbeiten und unser Wissen auszutauschen.

Beim Anästhesieteam war Teaching und ordnen des Material auf der Tagesordnung

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21.04.2025Am Ostermontag, da ein Feiertag war nicht viel los im Spital. Die einen gingen um sich kurz einen Überblick zu verschaffen am Vormittag hin. Am Nachmittag unternahmen wir einen Ausflug ca. 2 Stunden Fussmarsch zu der Utengule Lodge.

20.04.2025Ausflug zu den Kimani Waterfalls

19.04.2025Nach der gestrigen langen Anreise starten wir den Tag gemütlich mit einem guten Frühstück im ICC um 08:30 Uhr. Anschliessend ging es für den ersten Besuch in Spital. Unsere "Neulinge" wurden von Morice und Martin durch das gesamte Spital geführt und die ersten Patienten bereits von Rolf, László und Klaus visitiert. Später ging es durch den Markt von Mbalizi wo unsere Frauen schon fleissig Stoff zum Kleider nähen eingekauft haben. Gegen 17:00 Uhr waren wir zum Aper bei unserer Freundin Susanne eingeladen. Dort haben wir von Ihrem schönen Garten aus Zebras gesichtet. Den Abend haben wir mit einem gemütlichen Z'Nacht im ICC ausklingen lassen.

18.04.202518 Uhr: Zu 6. treffen wir uns am Flughafen, letztes Austarieren des Gepäckes und dann sind wir endlich die grossen Taschen los! Der Flug verläuft planmässig, in Addis Ababa treffen wir auf Sara und in Dar es Salaam stösst Chrissy zu uns. Fehlen nur noch Tabea und Martin, sie werden nächste Woche ankommen. Gemütliches Zusammensitzen und dann 16 Uhr 40 startet unser letzter Flug nach Mbeya. Aber wieso ist auf einmal Dar es Salaam wieder unser Ziel???...Technisches Problem....Um 18 Uhr sind wir wieder in Dar und warten....Aber wir haben Glück und kurz vor Mitternacht landen wir im Songwe Airport. Trotz der späten Stunde werden wir von unseren Freunden herzlich empfangen und ins ICC begleitet. Der Tag war wirklich lang und jetzt haben wir nur noch ein Ziel: ab ins Bett!